Sanierung der Georgenburse
Bauherr: Privat
Bauzeit: 2010
Leistungsphasen: 2-8

Bestand
Das Gebäude ist unter dem Eigennamen Georgenburse bekannt und in dieser Funktion (Studentenburse – Wohnheim für Studenten und Lehrkräfte) soll es zu Beginn des 16. Jh. (1501 – 1506) Aufenthalts- bzw. Wohnort Martin Luthers gewesen sein. Dass es sich dabei tatsächlich um den heute noch erhaltenen Bau handelt, ist unwahrscheinlich, zumal die Befundlage zeigt, dass der Bestand vielfach verändert wurde. Es kann als gesichert angenommen werden, dass das heutige Erscheinungsbild weitgehend auf eine Baumaßnahme zurückgeht, die inschriftlich im Sturz der östlichen Eingangstür mit 1779 datiert ist. 
In dem Dachwerk und in der zugehörigen Balkenlage sind zum überwiegenden Teil Hölzer der Schlagphase 1588/89 (d) verwendet. Aufgrund der Zweitverwendungsmerkmale an diesen Hölzern lassen sich die früheren Einbausituationen einzelner Teile bestimmen. (entn. aus bauhist. Dok. Büro Scherf-Bolze-Ludwig)

Problematik/ Zielstellung:
Das Gebäude befand sich in einem augenscheinlich gutem Zustand, die umfangreichsten Mängel offenbarten sich erst nach Öffnungen der Decken und Wände. Ziel war die umfassende Sanierung des hist. Bestandes und die funktionelle Einordnung eines Museums im Erdgeschoss zur Geschichte der Burse mit besonderem Augenmerk auf den Aufenthalt Luthers, einer Pilgerherberge im Dachgeschoss und zweier Wohnungen im Obergeschoss.
Die Erhaltung des hist. Bestandes in Verbindung mit einer behutsamen, detailgetreuen Rekonstruktion (Dachstuhl, Fenster und Fußböden) einerseits und der modernen Gestaltung der Pilgerherberge im hist. Dachstuhl andererseits war Leitbild der Baumaßnahme.

Ausführung:
Die Bauarbeiten begannen im Juni 2010 und waren trotz enormen Zeitdrucks termingerecht und im geplanten finanziellen Rahmen zum Reformationstag 2010 abgeschlossen.Am 31.10.2012 erfolgte die feierliche Übergabe des Gebäudes an die neuen Nutzer.