Umbau und Sanierung eines Renaissancefachwerkhauses und einer mittelalterlichen Kemenate
Bauherr: Privat
Bauzeit: 1999
Leistungsphase: 1-8

Vorgeschichte
Die denkmalgeschützten Gebäude waren seit Jahren leerstehend und dem Verfall preisgegeben. Während das Fachwerkgebäude im Rahmen eines städtischen Sanierungsprogrammes zumindest notgesichert wurde, war das Steinhaus in einem ruinösen Zustand.
Problematik:       
Beide Häuser stehen unter Denkmalschutz. Die Bausubstanz entspricht einer vorgegeben Gebäudehülle. Es musste substanzschonend und denkmalgerecht saniert werden, um das Ensemble in seiner Aussagekraft nicht einzuschränken.

Zielstellung  
Eine materialgerechte Sanierung soll eine Erhaltung auf Dauer gewährleisten. Es sollen wenige und auf den Bestand ausgerichtete Materialien zum Einsatz kommen. Dem historischen Material werden „moderne Materialien“ als Kontrast gegenübergestellt. Vorgegeben wurde vom Bauherrn ein Kostenbudget von max. 2000 DM/ m² Wohnfläche. Diese Vorgabe sollte unter Ausnutzung der äußeren Gebäudehüllen erreicht werden. Es sollten nur ökologisch vertretbare Materialien verbaut werden, ein hoher Qualitätsstandard sollte eine bessere Vermietbarkeit sicherstellen.

Ausführung
Zwischen März und Dezember 1999 wurde das Ensemble revitalisiert.
Das Steinhaus wird über einen externen Treppenturm erschlossen, der aus Eichenständern mit innenliegender Stahltreppe besteht. Die Kemenate stellt sich wieder in ihren historischen Proportionen dar. Da keine Angaben über das ehemalige Fachwerkobergeschoß vorhanden waren, wurde ein Obergeschoß aus einer Holzständerkonstruktion mit Boden-Leistenschalung errichtet.
Unter dem hauchdünnen Putz auf dem Naturstein bleibt die
Geschichte aller Veränderungen ablesbar. Im Innenbereich kamen Eichenholzdielen und Cottobeläge zum Einsatz, verputzt wurde konsequent mit Lehm. Die Gesamtkosten lagen mit ca. 1800 DM Brutto/ m² WFL unterhalb des gesetzten Limits und unter Neubaukosten mit vergleichbarem Standard.
3. Preis im Wettbewerb „Neues Wohnen in historischen Wänden“
der Zeitschrift Capital und der Dresdner Bauspar AG 2000