Sanierung eines Wohn- und Geschäftshauses
Bauherr: Privat
Bauzeit: 2003/ 2004
Leitungsphasen: 1-8
Vorgeschichte
Das 4-geschossige Vordergebäude entstand vermutlich kurz nach dem großen Stadtbrand von 1689 etwa um 1700 errichtet und fällt somit in die Zeit der beginnenden deutschen Barockbaukunst. Hierfür sprechen das steile Satteldach und die weiten Auskragungen der Obergeschosse. Die beiden Gewölbekellerräume (Travertinstein in Lehm vermauert) unter dem Vorderhaus und dem westlichen Seitengebäude sind aus der Zeit Mitte bis Ende 13. Jahrhunderts. Sie dienten der damaligen Bevölkerung als Winterwohnung. Der 2 geschossige hintere Anbau ist jüngeren Datums.
Problematik
Die Gebäude wiesen durch längeren Leerstand und mangelnde Unterhaltung einen hohen Sanierungsbedarf auf. Es gab Schäden an der Konstruktion und Außenhülle sowie kompletter Verschleiß an Innenausstattung und Haustechnik.
Ausführung
Im Zuge der Sanierung wurde ein Hofanbau zurückgebaut. Das Dachgeschoß in Vorder- und Seitengebäude wurde ausgebaut. Es entstanden 5 individuelle Wohneinheiten von 50 bis 100 m² Wohnfläche sowie im Erdgeschoss ein Ladenlokal. Die Wohnungen verfügen teilweise über einen Balkon. Die Ausstattung ist hochwertig: Die Wände sind mit Lehmputz verputzt, die Fußböden sind mit Holzdielen belegt, Holzfüllungstüren wurden aufgearbeitet bzw. originalgetreu nachgebaut. Die Dachschrägen wurden ökologisch mit Hanf gedämmt. Das im Zuge der Sanierungsarbeiten zu Tage getretene ehemalige Sichtfachwerk (geschweifte Andreaskreuze, aufwendig profilierte, Deckenbalkenköpfe, Schwellen, Rähme ) der Straßenfassade wurde aufwendig repariert und wieder komplett freigelegt. Im Hof befindet sich eine Carportanlage mit sieben Stellplätzen, sowie eine gestaltete Gartenflächen die den Mietparteien zur Verfügung steht.