Umbau und Sanierung eines Gerberhauses aus der Zeit um 1700
Bauherr: Privat
Bauzeit: 2009-2011
Leistungsphase: 1-8
Vorgeschichte
Das wahrscheinlich ursprünglich für einen Gerber errichtetes Handwerkerhaus aus der Zeit um 1700, wurde in der Zeit wirtschaftlicher Prospektion im 19. Jahrhundert aufgestockt und verändert. Im Jahr 1903 wurde es mit einer hofseitigen Werkstatt sowie einem Laden im Erdgeschoss versehen. Das Gebäude im Bereich der Fußgängerzone und der Schwemmnotte (künstlicher Wasserlauf) stand bereits Jahrzehnte leer, wurde aber Anfang der 90`er Jahre im Rahmen eines Bundesprogrammes notgesichert. Durch Umbaumaßnahmen und die zum Teil sehr flüchtigen Reparaturarbeiten sind die einzelnen Bauphasen nur schwer ablesbar.
Problematik
Die Gebäude stehen unter städtebaulichem Denkmalschutz (Ensembleschutz, Sanierungsgebiet) und waren lange Zeit unverkäuflich. Eine Nutzung erscheint nur als Einfamilienhaus in Verbindung mit einer Ladeneinheit im Erdgeschoss sinnvoll. Die Reparaturarbeiten Anfang der 90´er Jahre, ohne die das Gebäude sicherlich nicht überlebt hätte, sind in ihrer Substanz zum Teil schlecht ausgeführt worden. Fehlende Kraftschlüssigkeit zwischen Altbauteilen und Reparaturhölzern sowie eine bereits defekte Unterspannbahn aus PVC (Restbestände aus der „alten BRD“) machten trotz einer intakten Ziegeleindeckung den sofortigen Ausbau leider unmöglich.
Zielstellung
Das Gebäude wurde mit klassischen Materialien denkmalgerecht instand gesetzt. Umbauspuren mit Qualität werden in die neue Nutzung integriert. Der Bauherr plante die Nutzung als Einfamilienhaus mit Dachterrasse, im Erdgeschoss entstand eine kleine Ladeneinheit, der kleine Garten direkt am Wasser bietet eine erholsame Oase inmitten der Innenstadt.
Bei der baulichen Umsetzung wurde neben der Einbeziehung historischer Details eine weitestgehende Erhaltung der Gefache angestrebt. Eine freigelegte Sichtfachwerkfassade wurde natürlich restauriert.