Historische Bauforschungsuntersuchung der Klosterkirche St. Nicolaus
Bauherr: Heimstätte Kloster Zella e.V.
Planzeit: 2006; Bestandsaufnahme, bauhistorische Untersuchung, denkmalschutzrechtl. Zielstellung
Vorgeschichte:
Der heutige Bau stellt eine lang gestreckte Saalkirche mit eingezogener Apsis dar, an deren Nordseite etwa mittig ein Treppenturm angebaut ist, der die innere Empore im Westen sowie den Dachstuhl erschließt. Mit ihren schlichten Formen und durch die zahlreichen späteren Veränderungen fällt die Datierung der Kirche schwer. Die Bauzeit sollte wegen der Röllchenfriesspolien nicht vor 1130 angesetzt werden, wahrscheinlicher ist die Datierung Mitte bis Ende des 12. Jahrhunderts.
Problematik:
Die Außenhülle der Klosterkirche, insbesondere die Südwand, weist umfangreiche Schäden im Bereich der Verfugung, des Putzes und der Steinsetzung auf.
Im Jahre 2005 mit der historischen Bauforschung der St. Nicolaus Kirche in Zella beauftragt sollte das Ergebnis dieser Untersuchung dazu beitragen, vorhandene Quellen im bauhistorischen Kontext zusammenzustellen und auszuwerten. Es stellte sich die Frage, ob die zahlreichen Umbauten der Klosterkirche untereinander in Beziehung gebracht werden können und ob sie den aus den Quellen bekannten Bau- und Umbauphasen der 1630’er Jahre und des zwanzigsten Jahrhunderts zugewiesen werden können. Da für Kloster Zella kein Gründungsdatum bekannt ist – nur das Jahr 1215 ist als terminus ante quem anzunehmen – war zu klären, ob durch Baugestalt und Baudetails der Kirche Aussagen über deren Alter möglich sind.
Die Erkenntnisse der bauhistorischen Untersuchung sollen dazu dienen, anstehende Sanierungsarbeiten am Mauerwerk und die damit verbundenen Entscheidungen über Putztextur oder Steinsichtigkeit auf fundierte Voruntersuchungen zu stellen.