Sanierung der barocken Dorfkirche
Bauherr: Ev. Kirchengemeinde Wieskau
Bauzeit: Planung seit 2002, Ausführung ab 2008
Leistungsphase: 1-8
Bestand
Die Dorfkirche in Wieskau wurde in den Jahren 1756 / 1757 aus einheimischem Porphyr errichtet. Die oberen Etagen des Turmes bestehen aus einer Mischkonstruktion aus Fachwerk und bauzeitlichen Feldbrandsteinen (als Verkleidung und Ausfachung). Die offene Vorhalle mit den toskanischen Säulen stammt aus dem Jahre 1902. Die reichhaltige barocke Ausstattung und eine bemalte Holztonne (1911)sind noch erhalten.
Problematik
Die zum Planungsbeginn bestehenden Schäden an der tragenden Holzkonstruktion im Bereich der Dachkonstruktion waren bereits seit dem Jahre 1973 aktenkundig. Falsche Sanierungsansätze (einbetonierte Sparrenfüße) haben den damals schon vorhandenen Schwammbefall verstärkt und die Holzkonstruktion im Bereich der Mauerwerkskrone über 35 Jahre fast vollständig zerstört. Es bestand dringendster Handlungsbedarf! Die Kirche war akut gefährdet. Die Dachhaut bestand aus inzwischen bis zu 7 Lagen Teerpappe die auch noch stark mit Benzopyren verseucht und sehr aufwendig zu entsorgen waren, um Gesundheitsschäden der dort tätigen Facharbeiter auszuschließen.
Zielstellung
Im Ergebnis gemeinsamer jahrelanger Anstrengungen von Kirchgemeinde, Denkmalschutzbehörde und Architekturbüro konnte 2008 der erste Bauabschnitt begonnen werden, welcher die sehr aufwendige denkmalgerechte Instandsetzung der gesamten Dachkonstruktion am Kirchenschiff, die ebenfalls sehr aufwendige und längst überfällige Schwammsanierung sowie die vollständige Instandsetzung der Mischkonstruktion im Turmbereich in tradierter Technik mit auf den Bestand abgestimmten Materialien beinhaltete. Diese Maßnahmen wurden 2008 abgeschlossen, Anfang 2009 erhielt das wertvolle Denkmal seine Noteindeckung.
Im Jahre 2010 konnte das Dach mit Schiefer in altdeutscher Deckung neu belegt werden. Kirchturm und Fassade brauchen jetzt dringend einen neuen Putz um spätere Schäden durch weitere Durchfeuchtung auszuschließen und die jetzt ausgeführten Sicherungsarbeiten nicht wieder zu gefährden.
Erst dann können wir mit Gewissheit sagen: Die Rettung dieser wertvollen Kirche erfolgte buchstäblich in letzter Minute!