Sanierung einer Scheune und der Umbau zu einem Labor
Bauherr: Privat
Bauzeit: 2004-2005
Leistungsphasen: 1-9
Vorgeschichte
Bei den heutigen Grundstücken Untermarkt 15, Untermarkt 16 und Brunnenkreßstraße 4 handelt es sich vermutlich um ein mittelalterliches Ministerialgrundstück; welches im Laufe der Jahrhunderte geteilt wurde und sich anschließend separat entwickelte. Der Keller unter der Scheune stammt vermutlich aus der Erbauungszeit der heutigen Gebäude um 1600. Die heutige Scheune diente vermutlich als Holzlager für eine dort ansässige Bäckerei. Nach Abbruch eines Teils der Stadtmauer entstand an dieser Stelle das königliche Landratsamt. Nach dem Krieg wird die heutige Brunnenkreßstraße 4 als Polyklinik genutzt.
1994 erwarb das Gebäude Herr Dr. Dr. Helmut Wagner aus Göttingen. Seit dem fungiert das heutige Gebäude Brunnenkreßstraße 4 als Ärztehaus. Weiterhin befindet sich im Erdgeschoß des Gebäudes eine Laboreinrichtung. Ende 2003 erwarb der Bauherr die Scheune zum Zwecke der Erweiterung der Laboreinrichtung im Erdgeschoß des Gebäudes Brunnenkreßstraße 4.
Die Fachwerkfassade der ehemaligen Scheune besitzt vielfache und wertvolle Gestaltungsmerkmale (Taustabmotiv, profilierte Füllhölzer, profilierte aufgekämmte Stockwerksschwelle.)
Diese Formensprache wird an der Traufseite bis in die Dachgesimsebene weitergeführt. Die Traufbohle oberhalb der Deckenbalken hat zwischen den Deckenbalken das Motiv der Schiffskehle. Der runde Taustab ist ein typisches Motiv aus der Zeit von 1570 –1600.
Ausführung
Ziel der Umbau- und Sanierungsarbeiten war es, die alte Scheune so umzugestalten, daß die Fläche des Erdgeschosses dem bereits bestehenden Labor als Erweiterung dienen konnte. So entstanden im Erdgeschoss ein großer flexibler Laborraum und im Obergeschoss Räumlichkeiten für Personal (Umkleide, Büro, WC).
Der Gebäudekomplex wies durch jahrzehntelangen Leerstand und mangelnde Unterhaltung einen sehr hohen Sanierungsbedarf auf.
Es gab umfangreiche Schäden an der gesamten Fachwerk- und Dachkonstruktion sowie an der Außenhülle. Eine Innenausstattung war faktisch nicht vorhanden.
Im historisch wertvollen Gewölbekeller wurden Abstellräumlichkeiten untergebracht. Zu diesem Zweck musste eine neue Natursteintreppe vom Erd- ins Kellergeschoss errichtet werden.
Die Ausstattung der Räumlichkeiten ist hochwertig. Die Wände sind mit Lehmputz verputzt, die Fußböden im Obergeschoss sind mit Holzdielen belegt. Im Erdgeschoss wurde ein hochwertiger Linoleumbelag verlegt.