Sanierung des Alten Turms – Ruine einer romanischen Kirche

Bauherr: Ländlicher Traditionsverein Ichstedt e.V.

Leistungphase: 1-8

Vorgeschichte

Querrechteckiger Westturm mit östlich anschließendem Saalraum, wahrscheinlich 12. Jahrhundert. 
Die Ruine der ehemaligen Kirche wird in der Literatur sowohl als St. Magnus als auch als Bonifatiuskirche bezeichnet. Mit drei bauzeitlichen Öffnungen im Erdgeschoß ist die in ihrerbauzeitlichen Form vollständig erhaltene ehemalige Kirche wohl einmalig und bisher auch noch rätselhaft. Unwahrscheinlich erscheint nur die ihr oft zugesprochene Nutzung als Wehrkirche. Ohne vergleichbare Beispiele drängt sich dagegen der Charakter einer Wallfahrtskirche als möglicher Interpretationsversuch auf. Die Pfarrfunktion endete bereits im 15. Jahrhundert.  Der „Alte Turm“ wurde in der Folge als Armenhaus und teilweise auch als Leichenhalle genutzt.  Seit der Demontage des
Fachwerkgiebels mit dem hölzernen Dachwerks nach dem 2. Weltkrieg ist das wertvolle Baudenkmal ohne  Witterungsschutz dem Verfall preisgegeben.

Problematik

Die Ruine der ehemaligen Kirche zu Ichstedt ist in ihrer Substanz durch die seit 50 Jahren fehlenden Dächer stark gefährdet. Partielle Einbrüche und starke Rissbildungen machen dringenden Handlungsbedarf unübersehbar. Romanische Pietra Rasa Putze drohen unwiederbringlich verloren zu gehen. Das Bauwerk ist vollständig in Gipsmörtel vermauert. Dem engagierten Verein mit nur geringen Eigenmitteln stehen  komplexe Probleme bei der Herangehensweise zur Sanierung, zur späteren Nutzung und zur Finanzierung gegenüber.

Zielstellung

Auch hier besteht unsere erste Aufgabe darin, mit einer Analyse des Baubestandes und einer Zielstellung  möglichst viele Partner „ins Boot“ zu holen. Mit Einbeziehung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Landesamt für Denkmalpflege soll zunächst die Sicherung dieses einmaligen Kulturdenkmals begonnen werden. In einem eher symbolischen Die Sicherung des Objektes ist weitestgehend abgeschlossen, derzeit befinden wir uns in der Konzeptentwicklung und Genehmigungsphase für die Erweiterung der Turmes mit einem Glasaufsatz als Besucherplattform.