Bauherr: Stadt Ellrich, Landkreis NDH
Leistung: Erarbeitung einer Sicherungskonzeption für Gebäudereste, 2025
Bestand:
Die Stadt Ellrich liegt im Landkreis Nordhausen am Südrand des Harzes, unmittelbar an der heutigen Landesgrenze zwischen Thüringen und Niedersachsen. Auf dem Gebiet der Stadt befindet sich das länderübergreifende Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers Ellrich-Juliushütte, das 1944 auf dem Areal einer Gipsfabrik am Stadtrand als Außenstelle des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora errichtet wurde. Der thüringische Teil des ehemaligen Lagergeländes liegt heute im Bereich des Grünen Bandes Thüringen. Der überwiegende Teil befindet sich im Eigentum der Stiftung Naturschutz Thüringen sowie der Stadt Ellrich. Auf Grundlage eines 2020 ausgelobten Wettbewerbs zur Neugestaltung eines länderübergreifenden Gedenk- und Lernortes ist eine schrittweise, koordinierte Umsetzung vorgesehen. In den Jahren 2022 und 2023 wurden in beiden Teilbereichen archäologische Untersuchungen durchgeführt, einschließlich der Erfassung verbliebener Gebäudereste.
Zielstellung
Bezogen auf diese dokumentierten Gebäudereste besteht das Ziel in einer möglichst weitgehenden baulichen Konservierung zur Verhinderung weiteren Substanzverlustes. Der aktuelle Fokus liegt auf dem thüringischen Abschnitt, insbesondere auf den gekennzeichneten Bereichen „Natursteinmauer Gebäude 3“ und dem Erdgeschoss des ehemaligen Küchentraktes. Die Natursteinmauer der früheren Gefangenenunterkunft soll als zentraler Erinnerungsort und visuelle Landmarke erhalten bleiben. Je nach baulichem Zustand des Küchentraktes ist künftig – neben einer statischen Sicherung – auch die Einrichtung einer Kaltausstellung oder eine eingeschränkte Begehbarkeit denkbar.