Umbau und Sanierung „Haus zur güldenen Henne“
Bauherr: Eigentümergemeinschaft Wilder Graben 28
Bauzeit: 2006/2007
Leistungsphasen: 1-8

Vorgeschichte
Der Vorgängerbau der heutigen „Güldenen Henne“, wahrscheinlich ein Gebäudekomplex aus dem 16. Jahrhundert und seit 1580 als Gasthof bekannt, brannte im Jahre 1711 samt Scheune, Hintergebäude und Scheunen vollständig ab. Da die Brandstätte ungenutzt brach lag, verkaufte sie der Stadtrat an die auf dem angrenzenden Schlosse wohnende Herzoginwitwe Friederike Elisabeth von Sachsen – Weißenfels, da sie jedoch den Kaufpreis nicht entrichtete wurde die Umschreibung nie vollzogen. Einige Jahre nach ihrem Tod im Jahre 1730 folgte eine weitere Versteigerung. Im Jahre 1733 kaufte Johann Christian Weiß im Alter von 30 Jahren für 209 Gulden und 78 Groschen die größere Hälfte der Brandstätte, während der Besitzer des Hauses Neumarkt 8 die kleinere Hälfte für 125 Gulden und 3 Groschen erwarb. Beide brachten über den Toren die „Goldene Henne“ als Zeichen der auf dem Grundstück liegenden Gastgerechtigkeit an – und beide übten sie niemals aus! Am 17. Oktober 1806, nach der Schlacht bei Jena, war die „Henne“ das Hauptquartier Murats, Großherzog von Berg, Schwager Napoleons und späterer König Neapels. 
In den folgenden 200 Jahren diente das Gebäude noch als Stadtbauamt, Armenamt, Lazarett und Polizeiverwaltung, im Jahre 1921 wurde es die Langensalzaer Bürgerschule und Ende des 20. Jahrhunderts Kindergarten und Förderschule. In den letzten Jahren stand das Gebäude leer.

Problematik
Die Bausubstanz des Wohngebäudes zeigte schwerwiegende konstruktive Mängel im Bereich der Fachwerkkonstruktion und des Dachstuhlbereiches, zahlreiche bauhistorisch wertvolle Details waren akut gefährdet oder verdeckt.
Zielstellung: 
Nach dem Erwerb durch die neuen Eigentümer im Jahre 2005 sollte das Gebäude in Zukunft wieder mehreren Familien als Wohnstandort dienen. 
Individualität und Kreativität als Wertinnovation – es entstanden 6 Komfortwohnungen in historischer Bausubstanz. Als Baustoffe kamen vor allem auf den historischen Bestand abgestimmte Materialien zum Einsatz: Lehm- und Kalkputze, Kalkfarben und Holzdielen.

Ausführung
Die denkmalpflegerische Sanierung begann im Herbst 2006 und wurde im Sommer 2007 abgeschlossen. 
Interessante Grundrisse und denkmalverträgliche Sanierungsmethoden sorgten für eine rasche Vermietung aller Wohnungen. Trotz schwerer Schäden im Bereich der Fachwerkonstruktion konnte der Kosten- und Terminrahmen eingehalten werden. Alle Wohnungen im OG erhielten neue Lärchendielen mit Hartwachsbeschichtung bzw. im EG massives Eichenparkett. Die Bäder des Erdgeschosses wurden barrierefrei gestaltet.