Sanierung eins Wohnhauses
Bauherr: Dipl.-Ing. Architekt Andreas Formann
Bauzeit: März – Juli 2010

Vorgeschichte
Das Gebäude Kiliansgraben 30 wurde im Jahre 1892 durch den Zimmerermeister und Architekten Gottfried Köthe aus Mühlhausen errichtet. Der stattliche repräsentative Bau in Mischbauweise (teilweise massiv, teilweise Fachwerk) umfasst 3 Wohnungen mit 136 m² im Erdgeschoss und 144 m² in den oberen Geschossen. Sämtliche Wohnungen besitzen aufwendig gestaltete Balkonanalgen. Die Dachfläche ist mit Turm und Türmchen aufwendig verziert und gegliedert. 
Das gesamte Haus ist mit hohen Gewölben unterkellert.
Nach dem Tod von Gottfreid Köthe im Jahre 1899 verwaltete der Kaufmann und Holzhändler Edmund Rink den Nachlaß für die Teltz Erben in Wiesbaden. 
Im Jahre 1912 ließ Edmund Rink durch den Mühlhauser Bauunternehmer Carl Hochhaus einen 7 Meter langen und 5m breiten Anbau in der Kilianikirchgasse errichten. Im Jahre 1934 betrieb hier Paula Rink eine der drei größten Tuchgroßhandlungen in Mühlhausen.
Waren die einzelnen Wohnungen zwar sonst auch schon immer vermietet, wohnte im Jahre 1949 hier Paula, Walter, Albin und Leo Rink.

Zielstellung
Substanziell befand sich das Gebäude, bereits vor Sanierungsbeginn, in einem relativ guten Zustand. Es mussten aufwendige Schnitzarbeiten an den Balkonen und dem Fassadenschmuck erbracht werden. Die Reparatur des Daches mit seinen Türmen bedurfte hohen qualitativen Einsatztes.
Neben normalen Reperarturarbeiten an diversen Verschleißteilen, mussten im gesamten Gebäude die Installationen (Elektro, Heizung, Wasser und Abwasser) und der Wärmeschutz auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden. 

Ausführung
– Zimmermannsmäßige Reparatur der Dachkonstruktion 
– begehbares Flachdach und Balkonanlagen 
– Erneuerung der Absturzsicherung 
– Dachneueindeckung mit roten Tondachziegeln, Turm und Türmchen mit schwarzen Turmbibern 
– Austausch der Fenster zu ein- und zweiflügeligen Holzfenstern mit Oberlicht 
– Wiederverwendung von bunten, glasierten Ziegeln in Teilbereichen 
– Wärmedämmsysteme: Schilfrohr mit Kalkputz in der Kilianikirchgasse, inneliegende Holzweichfaser- platten mit Lehmputz und im Hofbereich waagerechte Stülpschalung aus Lärchenholz.